Ehemalige

16.03.2021

Wie für Dieter Schmitt bewahrt die Traditionsgemeinschaft "Alte Adler" allen verstorbenen Mitgliedern und Luftfahrtpionieren ein ehrendes und würdiges Andenken.
Dieter Schmitt (* 1. Juni 1924 in Heidelberg; † 27. Mai 2013) war ein deutscher Ferrypilot, der bis ins hohe Alter Propellerflugzeuge von den Herstellern in den USA nach Europa überführte und dabei über hundert zivile Weltrekorde – meist Langstreckenrekorde im Nonstop-Alleinflug – aufstellte.


Dieter Schmitt

Schon früh als Schüler interessierte er sich für die Fliegerei und begann seinen fliegerischen Weg mit Modellbau und Segelflug. Nach dem Abitur 1942 trat er als Freiwilliger in die Luftwaffe ein, wo er zum Jagdflieger ausgebildet und dann auch eingesetzt wurde. Zwei Mal wurde er abgeschossen. Das Kriegsende erlebte er schwer verwundet mit einem Wirbelsäulenbruch. Als Invalide wurde er nach kurzer Gefangenschaft entlassen. Wieder genesen schlug er sich zunächst als Fahrlehrer durch und baute seine eigene Fahrschule auf. Sobald Fliegen in Deutschland wieder erlaubt wurde, erneuere Dieter Schmitt seine Lizenzen, 1953 Segelflug und 1955 die Motorfluglizenz. Später folgten der Berufspiloten- und Testpilotenschein mit IFR-Berechtigung.
Den Segelflug betrieb er erfolgreich. Von 1959 bis 1964 war er Mitglied der Deutschen Segelflug Nationalmannschaft. Er flog an mehreren nationalen und internationalen Meisterschaften erfolgreich mit. Er erflog auch zwei Segelflugrekorde. Bereits 1965 gründete er seine eigene Firma „Trans World Ferry“ für den Zweck, Flugzeuge weltweit zu überführen. Dieter lebte sehr asketisch. Eingezwängt zwischen Kraftstofftanks und der Rettungsausrüstung in der Kabine blieb neben den Flugunterlagen nur noch Platz für einige Tüten Milch und Kekse. Das genügte ihm für stundenlange Flüge über den Atlantik. So hat er viele Einmots nach Europa überführt. Zwei seiner bemerkenswertesten Flüge seien hier noch besonders erwähnt. Dies war sein Rekordflug, als Erster mit einem einmotorigen Kleinflugzeug den Nordpol zu überfliegen und sein Flug von Anchorage Alaska mit einem „Lakes“ Amphibien Flugzeug direkt zu seiner Heimatstadt Heidelberg. Er hatte die Genehmigung erwirkt mit dieser Lakes auf dem Neckar in Heidelberg zu landen, wo er von Tausenden begeisterten Zuschauern begrüßt wurde.

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